[PolPsy-DEU] Fwd: CfP Radikalisierung und kollektive Gewalt, AFK Nachwuchstagung
Christopher Cohrs
christopher.cohrs at uni-marburg.de
Fr Okt 30 18:05:54 CET 2020
*Call for Contributions*
*Radikalisierung und kollektive Gewalt*
**
6. Junge Konferenz der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und
Konfliktforschung
in Kooperation mit der
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg:
16.-17.03.2021
Radikalisierung ist ein ebenso breiter wie normativ bewerteter und
umstrittener Begriff in der Friedens- und Konfliktforschung. Besonders
im Zusammenhang mit kollektiver Gewalt und deren (Nicht-)Anwendung
bestehen Unklarheiten. Dabei kann Radikalisierung auf einer
einstellungsorientierten Ebene den Entwicklungsprozess von extremen
Überzeugungsstrukturen bis hin zu Ideologien beschreiben. Ein weiteres
Verständnis von Radikalisierung bezeichnet zunächst den Prozess einer
abnehmenden Akzeptanz der bestehenden Ordnung, der unter Umständen mit
einer entsprechenden Handlungsbereitschaft verbunden ist.
Modelle zur Beschreibung von Radikalisierungsprozessen und deren
Zusammenhang mit kollektiver Gewalt sowie Maßnahmen zu deren Prävention
beziehen sich weitestgehend auf den individuellen Bereich.
Kritiker*innen beklagen daher ein Empirie- und Handlungsdefizit bei der
Aufarbeitung von Ursachen kollektiver Gewaltanwendungen auf sowohl einer
mikro (intrapersonalen), meso (interpersonalen) als auch makro
(Gesellschafts- und Gruppen) Ebene.
Mögliche Beiträge können sich mit folgenden Themengebieten und Fragen
beschäftigen, sich aber auch anderen Themen widmen:
-Inwiefern führen gesellschaftliche Konfliktdynamiken zu
Radikalisierungsprozessen und wie wirken sie auf die Gesellschaft zurück?
-Wie unterscheiden sich "Jugendformen" kollektiver Gewalt von bspw.
situativen Bedingungen zur plötzlichen Entstehung kollektiver Gewalt?
-Welche theoretischen (aber auch empirischen) Ansätze eignen sich für
eine Analyse kollektiver Gewalt?
-Aus welcher Perspektive heraus soll sich die Friedens- und
Konfliktforschung mit den Themen beschäftigen? (z.B.
Politikwissenschaften, Ethnologie, Psychologie)
-Welche Formen kollektiver Gewalt liegen (neo-)liberalen Gesellschaften
zugrunde?
-Wie werden Radikalisierung und kollektive Gewalt (diskursiv) legitimiert?
Wir begrüßen ausdrücklich auch empirische und anwendungsorientierte
Beiträge, die sich mit diesen und weitere Themen zum Spannungsfeld von
Radikalisierung und kollektiver Gewalt befassen, sowie Beiträge, die
sich mit anderen Forschungsfeldern der Friedens- und Konfliktforschung
auseinandersetzen. Auch Beiträge aus der Praxis- und Präventionsarbeit
sind herzlich willkommen.
Der Call richtet an den wissenschaftlichen Nachwuchs und möchte
Studierende, Promovierende und erfahrene Forscher*innen sowie
Praktiker*innen. Vor allem NachwuchsforscherInnen sollen ermutigt
werden, sich im Format der wissenschaftlichen Tagung auszuprobieren.
Die wissenschaftliche Tagungspraxis möchten wir abwechslungsreich
gestalten. Deshalb freuen wir uns über unterschiedliche Beitragsformate,
die von Vorträgen über Fishbowl-Diskussionen bis hin zu Postern und
Podcasts reichen können. Wir möchten dazu ermutigen, sich nicht nur mit
inhaltlichen Beiträgen, sondern gern auch mit didaktischem Know-How zu
bewerben und Beiträge didaktisch, kreativ und/oder dokumentarisch (z.B.
durch Graphic Recording, interaktive Visualisierung oder als
klassische/r Discussant) zu begleiten.
Die Junge AFK strebt eine Drittmittelfinanzierung an, um die Fahrtkosten
und Tagungskosten für Vortragende und Diskutant*innen übernehmen zu
können. Bei Bedarf bemüht sich die Junge AFK auch um die Bereitstellung
einer Kinderbetreuung.
Aufgrund der COVID-19 Pandemie wurde das Kolloquium 2020 auf 2021
verschoben, weshalb das Oberthema unverändert bleibt. Mit diesem Call
bitten wir um Beiträge zum Oberthema, aber auch zu anderen Themen der
Friedens- und Konfliktforschung jenseits davon. Panels und
Einzelbeiträge, die bereits für das Kolloquium 2020 angenommen waren,
werden (falls gewünscht) in das Programm für 2021 überführt.
Abstracts bzw. didaktische Ideenskizzen in deutscher oder englischer
Sprache im Umfang von max. 500 Wörtern sowie Hinweise auf benötigte
Materialien/Technik und einen kurzen CV sendet ihr/Sie bitte bis
zum*30.11.2020* an *junge-afk at web.de* <mailto:junge-afk at web.de>. Nach
der Annahme soll ein „extended abstract“ eingereicht werden (700-1100
Wörter). Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
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*Radicalization and Collective Violence*
**
6. Young Conference of the German Association for Peace and Conflict
Studies in cooperation with the
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
16.-17.03.2021
The term radicalization is as wide and normative as it is controversial
within peace and conflict research. Ambiguities remain especially in
connection with collective violence and its (non-) application.
Radicalization can describe the development process from extreme belief
structures to ideologies. A further understandingof radicalization
refers to the process of diminishing acceptance of an existing order,
which might be associated with a corresponding willingness to act.
Modelsof radicalization processes and their relation to collective
violence as well as measures for their prevention are largely related to
the individual realm. Critics thus see an empirical deficit in
addressing the causes of collective violence applications at both a
micro (intrapersonal), meso (interpersonal) and macro (social and group)
level.
Contributions on the following questions are encouraged, but not limited
to these topics:
- To what extent do social conflict dynamics lead to processes of
radicalization and how do they affect society?
- How do "youth forms" of collective violence differ from, for example,
situational conditions dealing with a sudden eruption of collective
violence?
- Which theoretical (but also empirical) approaches are suitable for an
analysis of collective violence?
- From which perspectives should peace and conflict research approach
the topic? (e.g., Political Science, Ethnology, Psychology)
- Which forms of collective violence underlie (neo) liberal societies?
- How are radicalization and collective violence (discursively) legitimized?
We explicitly welcome empirical and application-oriented contributions
that address these and other topics within the research areas of
conflict, radicalization and collective violence. Contributions dealing
with other areas of research in peace and conflict studies, as well as
practical and preventive work are also welcome.
The call is aimed at students, doctoral candidates, experienced
researchers and practitioners. Our aim is to encourage students and
young researchers to try out the academic conference format.
We would like to present a diverse range of papers and approaches.That's
why we're excited about different contribution formats from talks to
fishbowl discussions to posters and podcasts. We would like to encourage
you not only to contribute conventional academicpapers, but also look
forward to contributions with didactic know-howwhich are accompanied by
didactic, creative and / or documentary work (for example through
graphic recording, interactive visualization or as a classic discussant).
Junge AFK is seeking third-party funding to cover travel costs and
conference costs for lecturers and panelists. If required, the Junge AFK
also strives to provide childcare.
Due to the Covid-19 pandemic we had to postpone the annual conference of
2020 to 2021 which is why the main topic of the conference remains the
same. With this Call for Papers and Panels we invite scholars and
practitioners to hand submissions addressing the main topic of the
conference. Submissions beyond the main topic are also highly welcome.
Papers and panels that had been accepted for the conference of 2020 can
be added to the program of 2021.
Abstracts or didactic ideasproposals in German or English of
approximately 500 words as well as specifications of requiredmaterials /
technology and a short CV should be sent to us until *30.11.2020* at
*junge-afk at web.de* <mailto:junge-afk at web.de>*.*Once accepted,an extended
abstract should be submitted (700-1100 words). For further inquiries, we
remain at your disposal.
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